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Zu Gast in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien: Francesco Solimenas (1657-1747) "Sibylle"

14.03.2019 09:00

Zu Gast in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien: Francesco Solimenas (1657-1747) "Sibylle"

 

 

Francesco Solimena (1657-1747)

Sibylle

wohl um 1730
Öl auf Leinwand
65,5 x 52,8 cm
Inv.-Nr. 282.1983.1

 

 

Wie steht eine aus Privatbesitz der Gemäldegalerie der Akademie geliehene Sibylle zu Solimenas gleichnamigem Bild, das 1822 mit dem Legat des Grafen Lamberg-Sprinzenstein in die Gemäldesammlung kam?

In einem mündlichen geführten Vergleich der beiden Gemälde wollen wir dem Stellenwert der beiden Bilder nahekommen: Variante, Kopie, Neufassung, Funktion und Datierung.

Immer wieder tauchen in Privatsammlungen und am Kunstmarkt Bilder auf, deren enge Beziehungen zu Kunstwerken in den öffentlichen Sammlungen Fragen nach Prioritäten aufwerfen. Ein Bild des führenden neapolitanischen Spätbarockmeisters Francesco Solimena, das am Beginn des 20. Jahrhunderts aus einer Wiener Privatsammlung verkauft wurde und auf mancherlei Umwegen in die Sammlung von LETTER Stiftung nach Köln kam, kann als Beispiel für Solimenas Arbeitsweise dienen, die im eigenhändigen „Recycling“ einmal gefundener Kompositionslösungen zum europaweiten Erfolg dieses Malers beitrugen. Gerade Solimena konnte in der Zeit, als Neapel durch österreichische Vizekönige regiert wurde (1707-1734), seine kunstreichen Bilder über die Alpen exportieren. Sie wiederum gaben zum Entstehen einer österreichischen Rokokomalerei wesentlichen Anstoß; umgekehrt wurden begabte mitteleuropäische Maler (z.B. Gran, Troger) mit Stipendien zum Studium nach Neapel geschickt, um in der großen Werkstatt des Solimena Funktion und Organisation eines solchen Betriebes kennenzulernen.


Vortrag von Wolfgang Prohaska                       Donnerstag, 21. März 2019, 19.00 Uhr

Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien zu Gast im Theatermuseum

 
 

Das Gemälde von Francesco Solimena aus der Sammlung von LETTER Stiftung Köln wird auch über den Vortrag hinaus im Theatermuseum im Vergleich gezeigt, um so allen Besuchern zu ermöglichen, im parallelen Betrachten eigene Rückschlüsse zu ziehen.

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